Die britische Advertising Standards Authority (ASA) hat eine Beschwerde des Natural Diamond Council (NDC) untersucht, welche sich auf die potenziell irreführende Terminologie in der Werbung von vier Händlern für synthetische Diamanten bezog.
Der Beschwerde gegen das Unternehmen Skydiamond wegen irreführender Vermarktung und Werbung für synthetische Diamanten stattgegeben. Das Urteil besagt, dass Skydiamond die Begriffe „Diamanten“, „Diamanten aus dem Himmel“ und „Skydiamond“ nicht verwenden darf, um ihre synthetischen Diamanten isoliert zu beschreiben, ohne einen klaren und deutlichen Zusatz. Die ASA wies Skydiamond auch an, die Angabe „echte Diamanten“ nicht zu verwenden, um synthetische Diamanten zu beschreiben“. Das ASA-Urteil finden Sie hier.
Die ASA beschloss, die Beschwerde gegen das Unternehmen Stephen Webster zu untersuchen, aber angesichts der erheblichen Überschneidungen in den beiden Fällen (Stephen Webster und Skydiamond) beschloss sie, den Fall Stephen Webster zurückzuziehen. Das Urteil zu Skydiamond gilt jedoch auch für das Marketing und die Kommunikation von Stephen Webster. Stephen Webster wurde über das Ergebnis der Rechtssache Skydiamond informiert, da es für seine Werbung relevant ist.
Ebenfalls untersuchte die ASA Werbeanzeigen des Unternehmens Lark & Berry. Lark & Berry erklärte sich bereit, ihre Anzeigen entsprechend abzuändern. Zu den angesprochenen Problemen gehört die Verwendung der Begriffe „gezüchteter Diamant“ und „Diamant“ ohne Qualifizierung, wenn sie sich auf ihre synthetischen Diamanten beziehen. Lark & Berry erklärte sich bereit, ihre Werbung zu ändern und die Begriffe „synthetisch“, „laboratory-grown“ und „laboratory-created“ hinzuzufügen. Das Urteil wurde auf der Website der ASA als informell gelöst veröffentlicht.
In einem vierten Fall untersuchte die ASA die Werbung des Unternehmens Idyl. Auch Idyl erklärte sich bereit, seine Anzeigen, die sich an britische Verbraucher richteten, zu ändern. Zu den angesprochenen Problemen gehört die Verwendung der Begriffe „Diamanten“, „Diamantenglanz“, „feiner Diamantschmuck“, „nachhaltige Diamanten“ oder „Diamanten der Zukunft“ zur Beschreibung ihrer synthetischen Diamanten, ohne dass ein klarer und deutlicher Zusatz wie „synthetisch“, “ laboratory-grown“ oder “ laboratory-created “ oder ein anderer Begriff verwendet wird, der von den Verbrauchern als gleichbedeutend verstanden würde. Das Urteil wurde auf der Website der ASA als informell beschlossen veröffentlicht.
Zum Hintergrund der Fälle: Im Vereinigten Königreich gibt es genau wie z. B. auch in Frankreich gesetzlich verankerte Regeln in Bezug auf synthetische Diamanten, an die sich die Marktteilnehmer zum Wohle des Verbraucherschutzes zu halten haben. Im Jahr 2020 erhob die National Association of Jewellers (NAJ) die so genannte Diamond Terminology Guideline in den Status einer primären Quelle, die von den Handelsnormen auf dem britischen Markt anerkannt wird. Die Diamond Terminology Guideline basiert auf zwei international anerkannten Normen: der ISO-Norm 18323 („Jewellery – Consumer confidence in the diamond industry“) und dem CIBJO Diamond Blue Book. Mehr hierzu finden Sie auf unserer Webseite Diamant-Wissen.de. Die Bundesverbände unserer Branche, die auch diese Webseite betreiben, setzen sich seit Jahren dafür ein, dass in Deutschland eine ähnliche gesetzliche Regelung geschaffen wird. Bisher scheiterten die Bemühungen am Willen des Bundeswirtschaftsministeriums, welches das allgemeine deutsche Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb für ausreichend hält (eine Aussage des BMWK aus dem Jahr 2019). Die Verbände halten das für grundlegend falsch und fordern eine gesetzliche Regelung, welche die weltweit geschaffene Nomenklatur für synthetische Diamanten anerkennt und umsetzt.