Der Bundesverband Schmuck-, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V. (BVSU) veröffentlicht seine Statistik für das erste Quartal des Jahres 2025. Im Vergleich zum Vorjahr bietet sich ein fast einheitlich positives Bild, auch wenn ein Teil der Ergebnisse auf den hohen Goldpreis zurückzuführen ist.
Pforzheim, 26.05.2025. Nach dem ersten Quartal des Jahres 2025 bietet sich ein positives Bild in der deutschen Schmuck- und Uhrenbranche. Sowohl in der Industrie als auch im Einzelhandel stiegen die Zahlen an.
In der Schmuckindustrie zeigt der Export von Produkten einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Jahr 2024. Er stieg mit 1,609 Milliarden Euro gegenüber den Vergleichszahlen des Jahres 2024 um 26,3 % (1,274 Milliarden Euro). Nach einem guten Januar 2025 sind die Zahlen im Februar und März nochmals sprunghaft angestiegen. Betrachtet man nur den Monat März, so stieg der Export im Vergleich zum Vormonat um 2,4 %, im Vergleich zum März des Vorjahres sogar um 51,2 %.
Bei den Uhren und Uhrenteilen ist auf das Quartal bezogen ebenfalls ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen. Im 1. Quartal 2025 wurden Produkte im Wert von 466,3 Millionen Euro exportiert, ein Plus von 11,5 % gegenüber dem Vorjahr (418,2 Millionen Euro). Alle drei Monate des Berichtszeitraumes trugen gleichermaßen zu dieser Trendwende bei. Im März 2025 lag der Export um 1,0 % höher als im Vormonat, im Vergleich zum März 2024 lagen die Zahlen um 8,6 % im Plus.
Beim Import von Fertigwaren und Zulieferprodukten zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Der Import von Schmuck lag im ersten Quartal 2024 bei 1,573 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Anstieg um 58,6 %. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass im ersten Quartal 2024 ein historisch niedriges Ergebnis eingefahren wurde, welches so nur schwer mit anderen Quartalen zu vergleichen war. Bei den Uhren und Uhrenteilen kommt es Vergleich zu einem Rückgang von 2,3 % gegenüber dem 1. Quartal des Vorjahres, bei einer Gesamtsumme von 576,1 Millionen Euro. Bezogen auf das erste Quartal eines jeden Jahres bedeutet dies den zweiten Rückgang in Folge.
Ein kurzer Blick auf den Einzelhandel für Schmuck- und Uhren in Deutschland bestätigt das vorwiegend positive Bild. Während Januar und März starke Monate im Vergleich zum Vorjahr waren, war der Februar 2025 leicht schwächer.
Die Datenlage zeigt eindeutig einen positiven Trend gegenüber einem sehr schlechten ersten Quartal im Vorjahr. Bei den zum Teil sprunghaften Anstiegen der Zahlen für Schmuck ist zu beachten, dass neben einem allgemeinen Aufwärtstrend auch der im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich gestiegene Goldpreis Einfluss auf die in Euro gemessenen Werte hatte. Preisbereinigt wären die Anstiege deutlich geringer. Die besonders guten Zahlen im März deuten darauf hin, dass auch die Geschäfte auf den Fachmessen des Frühjahres besser waren als im schlechten Vorjahr.
Insgesamt zeigen die Zahlen eine konstantere Entwicklung als im Vorjahr, indem starke Schwankungen zwischen den Einzelmonaten des ersten Quartals Ausdruck einer sich zunehmend breiter machenden Unruhe in der Branche waren. Die angespannte politische und wirtschaftliche Lage weltweit hat sich keinesfalls verbessert, jedoch scheint die Branche besser mit der Situation umgehen zu können als noch Anfang des Jahres 2024.