Pforzheim, 21.03.2024. Die Mitgliederversammlung des Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V. (BVSU) konnte am gestrigen Mittwoch ein herausforderndes und doch erfolgreiches Jahr 2023 für den Verband und die Branche Revue passieren lassen.
BVSU Präsident Uwe Staib begrüßte rund 45 Mitglieder des BVSU im Schmuckmuseum der Stadt Pforzheim. BVSU Hauptgeschäftsführer Dr. Guido Grohmann berichtete den Teilnehmern über die Verbandsaktivitäten im abgelaufenen Jahres 2023. Der Fokus der Verbandsaufgaben lag im ersten vollständigen Geschäftsjahr ohne pandemiebedingte Einschränkungen auf den Themenschwerpunkten der Tarifrunde 2023 als Arbeitgeberverband für die Edelmetallindustrie, internationaler Einbringung in Themen der Nachhaltigkeit und den branchenbezogenen Umgang mit den politischen Krisen dieser Welt, sowie die stark in den Fokus gerückte Fachkräftesicherung. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung haben die Mitglieder des Verbandes im Jahr 2023 eine Fachgruppe gegründet, die sich Strategien und Werkzeugen zur Förderung der für die Branche wichtigen Berufsfelder widmet. Als erstes Ergebnis wurden zu Beginn des Jahres 2024 die Arbeiten an einer Ausbildungskampagne präsentiert. Die Tarifrunde in der Edelmetallindustrie konnte Anfang 2023 schon in der ersten Verhandlungsrunde mit der IG Metall zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden. In Bezug auf die Nachhaltigkeitsthemen ist der Verband seit Jahren bereits im Responsible Jewellery Council aktiv, trat im Jahr 2023 der von den Unternehmen Cartier und Kering gegründeten Watch & Jewellery Initiative 2030 bei und brachte sich über den Weltschmuckverband CIBJO, den europäischen Uhrenverband CPHE und weitere Netzwerke in die zum Teil dringlichen Diskussionen um Nachhaltigkeit und Lieferkettenpolitik mit ein. Besonders arbeitsintensiv entwickelten sich in diesem Zusammenhang die Fragen um den Umgang mit synthetischen Diamanten und der potenziellen Gefahr des Greenwashings sowie die für 2024 geplanten Sanktionen der G7 gegen russische Diamanten.
Auch die Beratung, Information und Rechtsvertretung der Mitglieder, sowie der Interessenvertretung der Branche gegenüber nationalen politischen und wirtschaftlichen Akteuren gehörten zu den zahlreich genutzten Serviceleistungen des Verbandes. Die Messeaktivitäten der Branche kamen im Jahr 2023 wieder vollständig zur Entfaltung, auch wenn die Teilnahme an Messen vor allem in Bezug auf die Quantität der besuchten Messen für viele Verbandsmitglieder nicht mehr denselben Stellenwert hat wie vor der Pandemie. Qualität geht hier klar vor Quantität, mit starkem Fokus auf die qualitativ erstklassige Messelandschaft in Europa, angeführt von den Messen in München (Inhorgenta) und Vicenza (Vicenzaoro).
Über das Geschäftsjahr der BVSU-eigenen Tochter- und Servicegesellschaft Deutsche Schmuck und Uhren GmbH berichtete Geschäftsführerin Christine Köhle-Wichmann. Frau Karina Ratzlaff berichtete für die Vereinigung der Bundesverbände des deutschen Schmuck- und Silberwarengewerbes über die Aktivitäten des Weltschmuckverbandes CIBJO.
Nach der Abarbeitung der vereinsüblichen Formalien begrüßten die Mitglieder des BVSU hochrangige Vertreter der Hochschule Pforzheim. Die Professoren Johann Stockhammer, Thomas Gerlach und Christine Lüdeke stellten den Mitgliedsunternehmen den neu geschaffenen Masterstudiengang „Master of Arts in Jewellery“ der Hochschule Pforzheim vor. Ab dem Wintersemester 2024/2025 positioniert sich der neue Studiengang einzigartig im Spannungsfeld zwischen traditionellem Know-how und Handwerk, modernster Technologie und zukunftsweisender Forschung und Entwicklung. Die Professoren präsentierten den Mitgliedsunternehmen des Verbandes den Aufbau der neuen Master-Studiengangs, die interdisziplinäre Einbindung in das Gesamtsystem der Hochschule und diskutierten mit den Anwesenden die Rolle des Bildungsangebotes für Pforzheim und die Schmuckschaffenden in der Region.
Die Erkenntnisse aus dem Vortrag waren einer von vielen Diskussionspunkten beim anschließenden Get-Together der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie.
Bild: Hauptgeschäftsführer Guido Grohmann, Präsident Uwe Staib, Vizepräsident Marcus Binder