Pforzheim/Basel, 21.03.2019. Der Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V. (BV Schmuck und Uhren) blickt in gespannter Erwartung auf die BASELWORLD vom 21. bis 26. März 2019. Die Diskussionen um die strukturellen Probleme der Messe und seines Basler Umfeldes hatten in den vergangenen Jahren zu einem drastischen Rückgang bei Ausstellern und Besuchern gesorgt. Dieser Trend machte auch vor den deutschen Teilnehmern nicht halt. Waren noch ca. 350 deutsche Firmen bis zum Jahr 2008 unter den Ausstellern, so zählte der BV Schmuck und Uhren im Jahr 2018 nur noch 68 deutsche Teilnehmer, 17 davon aus Pforzheim und dem Enzkreis. Beide Zahlen hatten sich im Vergleich zum Jahr 2017 noch einmal Jahr halbiert. Für das Jahr 2019 sind laut Informationen des deutschen Industrieverbandes 63 deutsche Aussteller gemeldet, davon 22 Aussteller aus Pforzheim und dem Enzkreis.
Dr. Guido Grohmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Schmuck und Uhren erläutert: „Grundsätzlich ist die Baselworld immer noch die wichtigste Messe weltweit für den Uhrensektor. Für den Schmuck kann sie diesem Titel seit einigen Jahren nicht mehr für sich beanspruchen. Umso wichtiger ist uns als Interessenvertretung der deutschen Branche die Unterstützung der BASELWORLD. Wir möchten das neue Management Team der BASELWORLD bestmöglich unterstützen um die Bedeutung der Basler Messe für die kommenden Jahre wieder zu stärken. Für die Branche sind starke Messestandorte in unterschiedlichen Teilen der Welt von existenzieller Bedeutung.“
Nach einem erfreulichen Auftakt des Messejahres auf der Vicenzaoro im Januar in Italien, einer äußerst starken Inhorgenta Munich in Deutschland und einer guten, wenn auch leicht verhaltenen Hong Kong International Jewellery Show erwartet die Branche von der BASELWORLD frische Impulse. „Nicht nur die Messe selbst hat sich Gedanken zu möglichen Verbesserungen machen können. Auch die Aussteller waren gefordert Ihre Messestrategien dem Zeitgeist anzupassen. Wir werden in Basel mit Sicherheit spannende und zukunftsweisende Konzepte vom Veranstalter und den teilnehmenden Ausstellern präsentiert bekommen“, sagt Uwe Staib, Präsident des BV Schmuck und Uhren.
Im Rückblick auf das Branchenjahr 2018 präsentiert der BV Schmuck und Uhren bereits traditionell die ersten Zahlen für das Vorjahr im Rahmen der BASELWORLD 2019 in seinem aktuellen Zahlenspiegel, den der Verband auf Basis der Auswertungen des Statistischen Bundesamtes ermittelt. Nach einem guten Jahr 2017 im Bereich Schmuck und weniger guten Zahlen bei den Uhren, ist im Jahr 2018 auch der Schmuckmarkt rückläufig. Die aktuellen Zahlen für das Jahr 2018 beziehen sich zum jetzigen Zeitpunkt nur auf Betriebe mit einer Mitarbeiterzahl von 50 oder mehr. Die Zahlen kleinerer Betriebe wurden zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vom Statistischen Bundesamt berücksichtigt.
Die Anzahl der schmuckproduzierenden Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern stieg im Jahr 2018 um 20% von 20 auf 24 Unternehmen, die Anzahl der in diesen Betrieben beschäftigten Mitarbeiter stieg folgerichtig ebenfalls um 14,1% von 2.171 auf 2.477 Beschäftigte. Der Umsatz stieg von 379 Millionen Euro in den 20 Betrieben von 2017 auf 413 Millionen Euro in den 24 Betrieben des Jahres 2018.
In der Uhrenindustrie blieb der Zahl der Betriebe mit über 50 Mitarbeitern bei 16 Unternehmen konstant, die Anzahl der in diesen Betrieben Beschäftigten sank um 1,5% von 2.633 auf 2.515. Der Umsatz der 16 Unternehmen stieg um 1% leicht von 403 Millionen Euro auf 406 Millionen Euro.
In Bezug auf in 2018 ausgeführte Waren zeichnet sich ein deutlicheres Bild ab. Die Ausfuhr von Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren sank gegenüber 2017 um 4,5% von 2,633 Mrd. Euro auf 2,515 Mrd. Euro. 81% der Waren gingen in andere europäische Länder, 7% nach Asien und 12% in den Rest der Welt. Die Ausfuhr von Produkten aus der Uhrenbranche war bereits in 2017 rückläufig und sank in 2018 erneut um 3,6% von 1,558 Mrd. Euro auf 1,502 Mrd. Euro. 79% hiervon gingen nach Europa, 17% nach Asien, 5% in den Rest der Welt.
Die Einfuhr Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren stieg um 4,3% von 1,863 Mrd. Euro auf 1,944 Mrd. Euro. Die Einfuhr von Uhrenwaren sank um 4,8% von 1,862 Mrd. Euro auf 1,772 Mrd. Euro.